Die Schweizerische Musikzeitung brachte pünktlich zu Joachim Raffs 199. Geburtstag eine Rezension der im letzten Jahr erschienenen Edition von seinen ersten beiden Streichquartetten, die in Zusammenarbeit vom Joachim-Raff-Archiv und Breitkopf & Härtel entstanden ist.
Urtext-Ausgabe der beiden ersten Streichquartette, herausgegeben von Severin Kolb und Stefan König bei Breitkopf & Härtel
Viel Lob findet Markus Fleck für die Edition: „Mit erheblichem Aufwand und einem akribisch genauen kritischen Bericht zur Quellenlage, den jeweiligen editorischen Entscheidungen sowie einem ausführlichen, spannenden Vorwort verdienen sie – besonders auch unter musikwissenschaftlichen Aspekten – hohen Respekt.“ Etwas zwiespältig nimmt er hingegen die edierten Werke auf: „Glänzenden melodischen Einfällen“, „überraschend modernen Effekten“, „wirkungsmächtigen, durch und durch quartettmässig konzipierten Elementen“ stehen für ihn „ausgedehnte, ja man möchte sagen nichtssagende Episoden“ gegenüber, „die die absolut genialischen Juwelen seiner Kunstfertigkeit überschatten“.
Die Joachim-Raff-Gesellschaft hofft, dass die Edition der Verbreitung dieser ambitionierten Stücke hilft. Das Leipziger Quartett hat mit ihrer letztjährigen Einspielung, die auf der neuen Edition basiert, bereits einen ersten Grundstein gelegt. Weitere Quartetteditionen von Edition Nordstern und Breitkopf & Härtel sind in Vorbereitung.