Film über die Aufführung des Raff-Oratoriums «Welt-Ende – Gericht – Neue Welt», Op. 212 in der Pfarrkirche von Lachen am 26. Mai 2022 mit der Camerata Lipsiensis und dem GewandhausChor Leizpig
Wer erinnert sich nicht an das wohl bedeutendste und aufwändigste Konzert in der Geschichte des Dorfes Lachen im Jubiläumsjahr «200 Jahre Joachim Raff» im Jahre 2022. Dass Raffs opulentes, geistliches Meisterwerk einmal in seiner Heimatkirche von Musikerinnen und Musikern von Weltklasse aufgeführt würde, war bisher kaum denkbar. Das erwähnte Jubiläumsjahr machte es möglich. Klar, dass mit allen möglichen technischen Mitteln dieses Ereignis dokumentiert wurde.
Eben wurde nun auch die Film- und Tonaufnahme, die damals von SRF 2 gemacht wurde, freigegeben. Die wunderschöne Barockkirche von Lachen eignet sich in jeder Hinsicht, akustisch wie auch architektonisch hervorragend für solche Aufführungen. Mit zahlreichen Detailaufnahmen von Bildern und Figuren von Heiligen, sowie Bibelzitaten aus der Kirche von Lachen konnte eine gute Verbindung zu den Texten rund um das Oratorium geschaffen werden. Eine gegenseitige Aufwertung und ein einmaliges kulturhistorisches Denkmal, das damit für Lachen geschaffen werden konnte. Es wird die Zeit überdauern und immer eine lebendige Erinnerung an Joachim Raff und seine Kinder- und Jugendzeit in Lachen wachhalten.
Ein kurzer Blick zurück mag dies noch illustrieren. Am 23. November 1986, einem Totensonntag, veranstaltete der Heimatort der Raffs, Empfingen-Wiesenstetten (D), zusammen mit der Joachim-Raff-Gesellschaft erstmals wieder nach fast 100 Jahren die Aufführung des Oratoriums Welt-Ende – Gericht – Neue Welt in der Schwarzwälder Kirche von Empfingen. Gemäss unseren aktuellen Recherchen war dies letztmals am 23. November 1885 in der Garnisons-Kirche in Berlin der Fall gewesen. Es war der dringende Wunsch der Verantwortlichen der Joachim-Raff-Gesellschaft und des damaligen Johannes-Darstellers, des Schweizer Baritons Kurt Widmer (1940-2023), dass dieses eindrückliche Werk in der Folge auch in der Schweiz aufgeführt würde. Doch sollte es nochmals 36 Jahre dauern, bis dieser Wunsch in Erfüllung ging. Die erwähnte Aufführung in der Pfarrkirche Heilig Kreuz von Lachen, wo Joachim Raff um 1830 seine ersten Auftritte an der Orgel bestritten hatte, wurde vielbeachtet und von SRF 2, dem Kultursender der Schweiz aufgezeichnet und in der Folge ausgestrahlt. Eine Wiederholung der Aufführung fand im gleichen Jahr im Gewandhaus Leipzig statt. Eine CD, ein Video sowie eine grosse Fotogalerie wurden produziert bzw. realisiert und diverse Radiostationen in Deutschland, der Schweiz und Österreich strahlten das Konzert aus. Es war ein denkwürdiges Ereignis, das vollständig im Archiv dokumentiert ist.
Gerne erinnern wir an die Akteure des einmaligen Ereignisses in Lachen von 2022:
Organisation: Joachim-Raff-Gesellschaft, Projektgruppe Jubiläumsanlässe
Leitung: Gregor Meyer, Leiter der Gewandhauschöre Leipzig
Orchester: camerata lipsiensis, mit Musikerinnen und Musikern des Gewandhausorchesters Leipzig
Solisten: Marie Henriette Reinhold, Mezzosopran; Andreas Wolf, Bariton
Filmische Regie: Stephan Paetrow, Gregor Meyer, Res Marty, Yvonne Götte, Carlo Stuppia (Standfotos)
Die CD ist beim Label cpo, mit der Nummer 555 562-2 zu beziehen. Im Archiv der Joachim-Raff-Gesellschaft in Lachen ist ebenfalls eine beschränkte Anzahl CD’s erhältlich.
Der Videomitschnitt (Dauer 2h) kann auf dem YouTube-Kanal der Joachim-Raff-Gesellschaft ab sofort abgerufen werden: hier
Bild: Aufführung in Lachen